Nach den massiven Gewaltausbrüchen an Cottbuser Schulen will die Stadt nicht länger zusehen. Mit klaren Forderungen an Land und Bund und konkreten Schritten vor Ort reagiert Oberbürgermeister Tobias Schick auf die Eskalationen – entschlossen, aber konstruktiv. Innenminister René Wilke war am Donnerstag in Cottbus/Chóśebuz, um sich selbst ein Bild zu machen.
In Stadtteilen wie Sachsendorf bleibt die Sicherheitslage angespannt. Die Stadt hat erste Konsequenzen gezogen: Sicherheitsdienste bleiben an Schulen, Schulhöfe werden baulich gesichert, Sozialarbeit wird gezielt verstärkt. Die eigens eingerichtete Task Force sieht die Ursachen vieler Konflikte im direkten Schulumfeld – dort, wo unterschiedliche Lebensrealitäten aufeinandertreffen.
Schick betont, dass Cottbus nicht alleine gegen strukturelle Herausforderungen ankämpfen kann. In fünf Punkten formuliert er seine zentralen Forderungen: klare Regeln beim Umgang mit straffälligen Kindern, praktikable Lösungen für Videoüberwachung, faire Mittelverteilung bei Zuwanderung, konsequentere Abschiebungen bei Integrationsverweigerung sowie eine Sprachquote an Schulen.
René Wilke zeigte Verständnis und kündigte an, bestehende Landesregelungen zu überprüfen. Geplant sind Änderungen im Polizei- und Ordnungsrecht, Verbesserungen bei der Kreditvergabe für Kommunen und neue Ansätze in der Integrationspolitik. Beide Seiten betonen: Probleme wie diese lassen sich nur gemeinsam lösen – mit offenem Dialog, klarer Verantwortung und einer Politik, die den Alltag in den Städten ernst nimmt.



