Unter dem Titel „Was Menschen, Menschen antun“ lädt das Menschenrechtszentrum Cottbus am morgen ab 17 Uhr zu einem besonderen Gedenkabend ein. Anlass ist der 35. Jahrestag der Deutschen Einheit, doch statt nur zu feiern, richtet die Veranstaltung den Fokus auf die Spuren, die das SED-Unrecht in den Biografien vieler Menschen hinterlassen hat.
Das Programm in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus verbindet Vortrag, Kunst, Musik und Austausch. Im Mittelpunkt, ein Vortrag von Dr. med. Karl-Heinz Bomberg, Berliner Arzt und Psychoanalytiker, der mit eigener Musik begleitet wird. Auch der rekonstruierte Zellengang wird in einer Führung erfahrbar gemacht.
Der Abend bietet zudem ein Ateliergespräch mit dem Künstler und ehemaligen Häftling Gino Kuhn sowie ein Podiumsgespräch mit Lichtkünstler Alfred Wolski. Ab 20 Uhr wird seine beeindruckende Licht- und Toninstallation „Einladung zur Versöhnung mit sich selbst“ eröffnet. Sie bleibt bis zum 9. November in der Gedenkstätte zu sehen.
Heide Schinowsky vom Menschenrechtszentrum betont die Bedeutung: „Wir schaffen Raum für Erinnerung, Austausch und Zuversicht.“ Die Teilnahme ist kostenfrei, Reservierungen sind dennoch empfohlen.