Fußball kennt keine Gnade. Manchmal ist es Jubel, manchmal Ernüchterung – und oft beides zugleich. Für Energie Cottbus waren die letzten Tage ein Paradebeispiel dafür, wie nah diese Extreme beieinanderliegen.
Der Pokalabend gegen Hannover 96 begann mit einem Schock: Stammtorhüter Elias Bethke verletzte sich beim Aufwärmen schwer. Diagnose: Muskel-Sehnenriss im Oberschenkel, ein Comeback in diesem Jahr ist kaum realistisch. Trainer Claus-Dieter Wollitz sprach von einem „harten Schlag“ und sicherte Bethke volle Unterstützung zu. Während er in Berlin behandelt wird, steht im Raum, ob der Verein noch einmal auf dem Transfermarkt nachlegen muss.
Doch Fußball schreibt auch unerwartete Geschichten. Alexander Sebald, eigentlich nur als Ersatzkeeper eingeplant, sprang ins kalte Wasser – und wurde zum Helden. Ein gehaltener Elfmeter, ein zu-null-Sieg, frenetischer Jubel. Es war einer dieser Abende, die Fans nicht vergessen und die zeigen, dass in jeder Krise eine Chance steckt.
Nur wenige Tage später folgte in der Liga der nächste Dämpfer: Auswärts bei Hoffenheim II lag Energie schon zur Pause 0:3 hinten. Am Ende stand ein klares 1:4. Der Elfmeter von Tolcay Cigerci war nur Ergebniskosmetik – mehr ließ die Partie nicht zu. Eine Niederlage, die wehtut, aber auch zeigt, wo die Mannschaft noch anpacken muss.
Und trotzdem: Wer Energie kennt, weiß, dass Rückschläge hier nicht das letzte Wort haben. Sebalds Pokalabend, Cigercis Verantwortung vom Punkt und der Rückhalt der Fans sind Signale, dass dieser Verein mehr ist als seine Ergebnisse. Cottbus steht für Kampfgeist, Zusammenhalt und die Überzeugung, immer wieder aufzustehen.
Die nächste Gelegenheit dazu gibt es schon am Samstag: Dann kommt der FC Ingolstadt ins LEAG Energie Stadion. Und in Cottbus gilt seit jeher: Aufgeben ist keine Option.