In Cottbus/Chóśebuz haben Politik, Schulen und Behörden bei einer Sicherheitskonferenz am Montag gemeinsame Schritte vereinbart. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Kinder mit geringen Deutschkenntnissen besser auf die Schule vorbereitet werden können. Einig war man sich: Sprachstandsfeststellungen sollen künftig schon im Alter von fünf Jahren erfolgen, dazu kommt verpflichtende Förderung bis zum Schuleintritt. So sollen Kinder gerechtere Chancen bekommen und Lehrkräfte entlastet werden.
Oberbürgermeister Tobias Schick betonte, dass es nun konkrete Lösungen brauche: „Wir sind das allen Kindern, Lehrern und Eltern schuldig.“ Auch Bildungsminister Steffen Freiberg unterstrich, dass Sprachkenntnisse entscheidend für Teilhabe und Schulerfolg seien. Denkbar sei zudem, Kinder mit geringen Deutschkenntnissen gezielter auf verschiedene Schulen zu verteilen, um eine gerechtere Lastenverteilung zu schaffen.
Hintergrund sind gewalttätige Vorfälle im Umfeld mehrerer Cottbuser Schulen zum Ende des letzten Schuljahres. Seitdem wurden bereits Zäune, Gegensprechanlagen und teils Sicherheitsdienste eingerichtet. Künftig sollen Polizei, Schulamt und Schulleitungen enger zusammenarbeiten und Präventionsarbeit an Schulen verstärkt werden.
Die Stadt will außerdem klären, wie mit nicht strafmündigen Kindern umgegangen werden soll, die zu Straftaten angestiftet werden. Schick forderte spürbarere Konsequenzen auch für Familien, ohne die Verantwortung für Erziehung zu vernachlässigen. Minister Freiberg bezeichnete die zunehmende Gewaltbereitschaft Jugendlicher als gesamtgesellschaftliches Problem. Ziel sei ein abgestimmtes Handeln für mehr Sicherheit und bessere Bildung.



